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aktuelle Sonderaustellung

  • 03.08.2025-24.08.2025: Wanderausstellung „1945 – Kriegsende und Neubeginn. Die Lübecker Bucht vor 80 Jahren“ im Heimatmuseum Heiligenhafen

    Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs herrschten 1945 auch in Schleswig-Holstein Hunger, Wohnungsnot und Chaos. In den letzten Kriegswochen 1945 waren fast eine Million Menschen vor den alliierten Truppen in das noch unbesetzte Schleswig-Holstein geflohen. Die meisten kamen aus Ostpreußen und dem Baltikum, viele per Schiff über die Ostsee. So war der Anteil der Geflüchteten im heutigen Ostholstein extrem hoch: In vielen Gemeinden machten sie mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus. Sie alle mit Unterkunft, Nahrung und möglichst Arbeit zu versorgen, stellte die britische Besatzungsmacht und die von ihr eingesetzte Verwaltung vor nahezu unlösbare Probleme.

    Die Wanderausstellung „1945 – Kriegsende und Neubeginn. Die Lübecker Bucht vor 80 Jahren“ zeigt, wie an der Lübecker Bucht Geflüchtete und Vertriebene, befreite KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter/-innen und Kriegsgefangene Notjahre und Aufbruch bewältigten. Sie wird am Sonntag, den 3. August um 14:00 Uhr eröffnet; zuvor war sie im Ostsee-Gymnasium Timmendorfer Strand (OGT) zu sehen. In Heiligenhafen gastiert die Ausstellung bis zum 24. August. Weitere Stationen sind Stockelsdorf und Burg auf Fehmarn. Es ist die Neuauflage einer Ausstellung des Museums für Regionalgeschichte der Gemeinde Scharbeutz von 2020, zum 75. Jahrestag des Kriegsendes. Das Museum und die Gedenkstätte Ahrensbök, Partner im „Aktionsnetzwerk für Demokratie und Erinnerung in Ostholstein“, haben diese Ausstellung gemeinsam aktualisiert und neu gestaltet für die Aktionswochen „80 Jahre danach“ in diesem Sommer.

    Die Ausstellung thematisiert auch das Schicksal mehrerer tausend „Displaced Persons“ – ehemalige KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Um sie unterzubringen, ließ die britische Besatzungsmacht 1945 Haffkrug und Sierksdorf zwangsräumen. Ein Jahr lebten die „DPs“ gedrängt in den Häusern und in Großzelten am Strand; die deutschen Einwohner mussten bei Verwandten oder Bekannten unterkommen.

    Auch dem „Kral“ widmet sich die Ausstellung. So hieß unter Soldaten das Sperrgebiet – offiziell „Zone F“ –, in dem fast 600.000 deutsche Kriegsgefangene nach Kriegsende interniert waren. Das Lager umfasste den gesamten nordöstlichen Teil Ostholsteins einschließlich der Insel Fehmarn.

    Mit einem „Offenen Archiv“ rückt das Heimatmuseum Heiligenhafen gezielt lokale Erinnerungen und Erfahrungen in den Mittelpunkt.

    Denn auch in Heiligenhafen machten die Ankunft zahlreicher Geflüchteter, der Mangel an Wohnraum, Nahrung und Kleidung sowie das Zusammenleben unter schwierigen Bedingungen den Neuanfang nach 1945 zu einer tiefgreifenden Zäsur im Leben vieler Menschen. Mit dem „Offenen Archiv“ will das Heimatmuseum diesen lokalen Erfahrungen Raum geben und zugleich zur aktiven Mitwirkung anregen: Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, eigene Erinnerungen, Gegenstände oder persönliche Geschichten aus der Nachkriegszeit beizusteuern – sei es durch Leihgaben, Schenkungen, Gespräche oder schriftliche Beiträge. Diese werden in Archivkartons, die in der Ausstellung bereitstehen, gesammelt. An einer Wandfläche können Kommentare hinterlassen und Bezüge hergestellt werden. So entsteht ein lebendiges, gemeinschaftlich getragenes Erinnerungsprojekt, das über die historische Rückschau hinausgeht: Es fördert den Dialog zwischen den Generationen und schafft ein Bewusstsein dafür, wie stark globale Ereignisse auch das Leben vor Ort geprägt haben.

    Bei der Eröffnung am 3. August 2025 um 14:00 Uhr führen Sven Veit von der Gedenkstätte Ahrensbök und Claudia Hönck vom Museum für Regionalgeschichte der Gemeinde Scharbeutz und Umgebung in die Ausstellung ein.

  • 03.07.2025-25.07.2025: Sonderausstellung „50 Jahre Volkshochschule Heiligenhafen“

    Am 5. September 1975 wurde die Volkshochschule Heiligenhafen in der Franz-Böttger-Schule, heute Theodor-Storm-Schule, als ehrenamtlich geführte Einrichtung gegründet. Seitdem hat sich die VHS zu einer der größten ehrenamtlich betriebenen Volkshochschulen im Kreis Ostholstein entwickelt, mit über 600 Mitgliedern und mehr als 1.500 Teilnehmer/-innen in insgesamt 115 Kursen und Veranstaltungen (Stand Mai 2025).

    Die Ausstellung bietet einen kurzen Überblick über die Geschichte und Tätigkeiten der VHS und erhält ihren lebendigen Charakter durch Kunstwerke, Bilder, Tongefäße und handgeschneiderte Objekte, die in den Kreativkursen der VHS entstanden sind.

    Die Ausstellung wird am 3. Juli um 18.00 Uhr im Heimatmuseum Heiligenhafen eröffnet. Sie und Ihre Begleitung sind herzlich eingeladen.

  • alternativ

    27.04.2025 – 22.06.2025 „101 Jahre Paul Jörgen Heinritz – Bürger, Künstler und Mitgestalter Heiligenhafens“

    Heinritz, Künstler, Lehrer und engagierter Stadtbürger, hinterließ sowohl als Künstler als auch als Ehrenamtlicher einen bleibenden Eindruck. Die Ausstellung zeigt, wie Heinritz seine Leidenschaft für Kunst, seine Liebe zum Segeln und sein unermüdliches Engagement für Heiligenhafen miteinander vereinte. Dabei werden sowohl seine künstlerischen Werke – von Aquarellen und Töpferarbeiten bis hin zu Radierungen und Holzschnitten – als auch seine langjährige Arbeit im Ehrenamt beleuchtet.

    Die Ausstellung gibt einen tiefen Einblick in Heinritz’ vielseitiges Leben und seine unerschütterliche Verbindung zu seiner Heimatstadt. Besondere Highlights sind unter anderem seine Beiträge zur Segler-Vereinigung Heiligenhafen, die Neugründung des Heimatmuseums, sowie seine Tätigkeit als Archivar und Publizist. Auch seine zahlreichen Auszeichnungen, wie die Verleihung der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2010, werden in der Ausstellung behandelt. Heinritz Werke und sein Engagement zeigen, wie eine einzelne Persönlichkeit das kulturelle und soziale Leben einer Stadt prägen kann – eine Inspiration gerade heute, in einer Zeit, in der ehrenamtliches Engagement und bürgerschaftliche Verantwortung wichtiger denn je sind. Die Ausstellung lädt nicht nur zum Rückblick ein – sie ist auch ein Appell an uns alle, die Zukunft unserer Städte und unseres Miteinanders aktiv mitzugestalten. Ganz im Sinne Paul Jörgen Heinritz’, der uns vorgelebt hat, wie sehr sich Einsatz für Kunst, Kultur und Gemeinschaft lohnt.