War Heiligenhafen über Jahrhunderte hinweg tatsächlich nur eine „verschlafene Kleinstadt“? Dieser Frage geht die Historikerin Vivi Papanayotou in einem Vortrag mit dem Titel „Heiligenhafen – eine verschlafene Kleinstadt? Ein sozio-ökonomischer Blick vom 13. bis zum 20. Jahrhundert“ nach.

Der Vortrag findet am Donnerstag, den 8. Januar 2026, im Heimatmuseum Heiligenhafen statt. Beginn ist um 19:00 Uhr, der Einlass erfolgt ab 18:30 Uhr.

Vivi Papanayotou, die einen Abschluss in Neuerer und Mittelalterlicher Geschichte, Byzantinistik und Osteuropäischer Geschichte der Universität zu Köln hat, ist Mitglied des Fördervereins für Heimatmuseum und Kultur in Heiligenhafen e.V. In ihrem Vortrag beleuchtet sie die sozio-ökonomische Entwicklung Heiligenhafens von seiner Gründung im Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert.

Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich eine Kleinstadt mit ursprünglich nur acht Straßen, einem Reedehafen, ohne Bischofssitz, ohne herrschaftliche Residenz und ohne bedeutende Adelsfamilien dennoch wirtschaftlich und sozial behaupten konnte. Trotz widriger Bedingungen wie Kriegen, Sturmfluten, Bränden und Epidemien gelang es Heiligenhafen, nicht nur zu überleben, sondern sich stetig weiterzuentwickeln.

Ein besonderer Fokus liegt auf den sogenannten „Goldenen Jahren“ der Kleinhäfen zwischen 1800 und 1900, in denen sich Heiligenhafen erfolgreich zu einer modernen Kleinstadt wandelte. Der Vortrag lädt dazu ein, diese Phase ebenso wie die gesamte Stadtgeschichte wach und differenziert in Erinnerung zu behalten.

Ziel der Veranstaltung ist es, ein facettenreiches Stadtprofil Heiligenhafens aufzuzeigen und gängige Stereotype und vereinfachende Zuschreibungen zu hinterfragen. Die Geschichte der Stadt wird dabei nicht allein an der Einwohnerzahl gemessen, sondern möglichst objektiv und historisch fundiert betrachtet.

Eintritt: 15 €, für Mitglieder 12 € und ermäßigt 5 €